ich wusste nicht, wo ich das sonst hinpacken soll, also hab ich das jetzt einfach mal hier rein geschrieben, es ist ja sozusagen was mit Gefühlen...
und es erzählt ein bisschen was von meiner eigenen geschichte!
"Aasgesicht! Aasgesicht!"
Überall höhnische Fratzen, die aus den schwarzen Winkeln der Sackgasse linsten, aus den Mülltonne kamen, aus den Unrathaufen, dem Sperrmüll.
Abgesehen von ihr stand nur ein Kater in der Mitte der Gasse, stahlgaru und mächtig, auch wenn ihm eine Hinterpfote fehlte.
"Verschwinde, Aasgesicht!", spuckte er ihr entgegen, die Augen kalt wie Eissplitter. "Verschwinde von hier, sonst erleidest du das selbe Schicksal wie dein armseliger Vater! Niemand ist mehr hier, der dich beschützen kann!" Er verzog seinen Mund zu einem verächtlichen Grinsen, ging erhobenen Hauptes auf sie zu und fuhr dabei die Krallen aus. Sie fauchte, um ihre Angst zu verbergen, auch wenn die ganze Gasse danach stank. Dann machte sie auf der Stelle kehrt und raste zum Ende der Gasse auf den von Monstern bevölkerten Donnerweg zu. Doch das einzige, was sie im Blick hatte, waren die Baumwipfel über den Behausungen der Zweibeiner. Ungeachtet der Monster preschte sie vorwärts, angetrieben vom grausamen Gesang, der aus er Gasse kam. Sie wagte es nicht, sich umzudrehen. Sie wusste, dass die anderen Katzen sie mit Leichtigkeit einholen konnten. Doch jetzt würden sie sie nicht verfolgen. Sie hatten sich bereits verabschiedet...
Schwer atmend machte sie auf der anderen Seite des Donnerweges halt, um gleich darauf in eine weitere Gasse einzubiegen, immer die Bäume im Blick. Sie schlüpfte durch einen Zaun und lief an stark duftenden Sträuchern vorbei, das Gras wohltuend und kühl an ihren wunden Pfotenballen. Unter einem dichten Busch machte sie halt und besah sich ihre Umgebung. Nur noch ein weiterer Zaun und ein Stück Wiese trennten sie von der Freiheit! Beruhigt putzte sie ihr Brustfell. Es war verfilzt, es stank und war dermaßen verdreckt, dass man die silberhellen Streifen auf dem dunkelgrauen Fell nicht mehr erkennen konnte. Aasgesicht, dachte sie, wütend auf sich selbst. Immer auf der Flucht, immer in Angst leben, nie satt werden von den Brocken, die sie dir übriglassen. Wie erbärmlich! Doch die andere Katze hatte gesagt, wenn sie gehen würde, immer zum Wald hin, dann würde sie ein neues Leben beginnen können und eine Kriegerin werden. Ja, die Katze mit den Sternen im Pelz, die Katze aus ihrem Traum, hatte ihr von einem Gesetz der Krieger erzählt, von vier Clans, die im Wald lebten und wo jeder geachtet wurde, wo niemand getötet wurde wenn er alt war und nutzlos...
Zähneknirschend stand sie auf und legte den Rest des Weges bis zum Zaun zurück, als sie hinter sich ein entsetztes Aufjaulen höhrte. Hinter ihr stand, am Eingang zum Zweibeinerbau, ein fettes, schwarzweißes Hauskätzchen. Wie gelähmt presste es sich an die Wand seines Zuhauses. Mitleidig betrachtete sie den Kater. Ja, wenn man sie nicht kannte, konnte sie furchteinflößend sein. Mit dem breiten Kopf, dem dichten Fell und ihrem wuchtigen Körper war sie fast doppelt so groß wie jede normale Katze. Dazu kamen noch die schlecht verheilten Verletzungen... Seufzend wandte sie sich ab. Mit ängstlichen Hauskätzchen wollte sie nichts zu tun haben. Sie duckte sich und sprang auf den Zaun.
"Auf Wiedersehen, Kleiner." rief sie herunter, an ihre alte Heimat denkend, die nie ein Zuhause war. Die trübseligen Gedanken beiseite schiebend sprang sie auf den mit duftenden Kiefernnadeln bedeckten Boden. Überall waren Beutetiere zu hören, die durch das Unterholz huschten.
Die Katzen, die das Feuer nicht fürchten und die den Donner in ihrem Namen tragen, die musst du suchen...
Vorsichtig setzte sie eine Pfote vor die Andere, ging weiter in den Wald hinein, auf der Suche nach ihrem neuen Zuhause.
Soooo, das ist nur ein kleiner Teil von Mondstimmes Vergangenheit...
Kommentare sind gern gesehen ;3
und eine Frage noch: kann man hier auch sowas wie gedichte reinstellen?